Krokodilfahrt nach Schweden – Tag 3

Mit dem Krokodil von der Schweiz nach Schweden
3. Tag, 2. September 2015, von Erfurt (DE) nach Swinoujscie (Polen)

Die zweite Nacht im Extrazug verbrachten wir teilweise fahrend. Wir konnten beide sogar besser schlafen. Um ca. 5:30 Uhr ist der Zug in Delitzsch unt Bf angekommen. Hier standen wir für eine Weile. Um 6:30 Uhr erwachen wir, bleiben aber noch eine Weile liegen. Das wunderschöne Wetter und der Hunger treiben uns dann aus dem Bett. Vor dem Morgenessen fotografiert David das Krokodil im schönen Morgenlicht. Das Frühstück nehmen wir noch immer in Delitzsch ein. Um 09:10 Uhr ist Abfahrt, auf geht’s in einen erlebnisreichen 3. Tag unserer Reise.

Zwischen Wolfen und Raguhn, südlich von Dessau, stoppen wir auf einmal auf offener Strecke. Was ist geschehen? Unsere Zuglok, eine E 103 der Firma RailAdventure, hat ein Problem. Was wissen wir nicht. 20 Minuten später geht’s wieder weiter. Ist auch gut so. Wir haben unterdessen eine Verspätung von mehr als zwei Stunden. Das ist weiter nicht so schlimm, wir haben genügend Zeitreserve. Wir fahren weiter nach Dessau und dann Richtung Berlin. Die Landschaft ist sehr schön und es ist gutes Wetter.

Um 14:30 Uhr erreichen wir Berlin Wannsee. Viele Leute und Eisenbahnfans erwarten uns hier. Nach einem kurzen Halt ist unser nächstes Ziel der Rangierbahnhof von Berlin Grunewald. Hier wird der defekte Liegewagen ausrangiert.

Dann bleiben wir lange stehen. Wir sehen wie die Crew beim Krokodil steht und diskutiert. Um 17:15 Uhr erhalten wir die traurigen Informationen, dass beim Krokodil bei der 3. Achse das Lager zu warm geworden ist. Welcher Schaden konkret entstanden ist und was dagegen unternommen werden kann, wurde sofort abgeklärt. Unter anderem wurde das Dampflok Werk in Meiningen kontaktiert. Ziel ist ganz klar, dass das Krokodil wieder gesund wird. Dass die Stimmung nach diesen Informationen nicht mehr zum jubeln war, versteht sich von selbst.

Aufgrund dieser Situation wurde entschieden, dass die Reise ohne Krokodil weitergeht. Das nächste Ziel ist die Fähre nach Schweden zu erreichen. Vor der Weiterfahrt wurde noch ein Gruppenfoto mit dem Krokodil gemacht. Mit viel Wehmut nehmen wir Abschied. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass die zurückbleibende Crew mit Hilfe von Spezialisten die Lok wieder zum Fahren bringt.

Beim Abendessen stossen wir auf das „kranke“ Krokodil an, möge es so schnell als möglich wieder gesund werden. In zügigem Tempo fahren wir der Deutsch-Polnischen Grenze entgegen. Um 20:08 Uhr erreichen wir Frankfurt (Oder). Auf einem Nebengeleise werden sämtliche Wassertanks gefüllt und um 22:15 fahren wir mit drei Stunden Verspätung weiter in Richtung Swinemünde Hafen (Swinoujscie).

Ein aufwühlender Tag geht zu Ende. Wir möchten uns bei der gesamten Crew für den Einsatz bedanken, sie haben alles richtig gemacht und werden alles daran setzen, dass die 90jährige Lokomotive wieder laufen wird. Hoch lebe das Krokodil!