Krokodilfahrt nach Schweden – Tag 4
Mit dem Krokodil von der Schweiz nach Schweden
4. Tag, 3. September 2015, von Swinoujscie (Polen) nach Ystad (Schweden) (Fähre)
Unsere Reiseroute führte in der Nacht von Frankfurt (Oder), da sind wir um ca. 22:20 Uhr abgefahren, via Poznan in Richtung Stargrad und Stettin. In Poznan erhielten wir eine neue Lokomotive vorgespannt, ein etwas älteres Modell. Um etwa 6:40 Uhr erwachen wir langsam. Zu diesem Zeitpunkt steht unser Zug in Kolin und da bleiben wir noch eine Weile stehen. Wie wir erfahren, wurde der Lokwechsel aus betrieblichen Gründen vorgenommen. Wir sind nämlich nur noch mit 50 km/h unterwegs, so wie es in der Fahrordnung angeordnet wurde. Und diese Geschwindigkeit können wir auch mit einer weniger modernen Lok einhalten. Uns ist dies recht, so sehen wir mehr von der Landschaft.
Beim Halt in Wysoka Kamienska erhalte ich die Möglichkeit im Führerstand einzusteigen und darf dann bis Swinemünde vorne auf der Lok mitfahren. Ein tolles Erlebnis. Und beim Lokführer spüre ich, wie stolz er auf seinen Beruf ist. Pünktlich angekommen in Swinemünde beginnen wieder einmal die Organisation und das Improvisieren. Unser Zug wird um 13:30 Uhr weggestellt und ab diesem Zeitpunkt haben wir keinen Zutritt mehr. Aha, wir wollten aber noch Abendessen im Zug. Klare Antwort, das geht nicht. Also gut, neuen Plan entwickeln. Sofort wird zu Mittag gegessen und anschliessend die Taschen gepackt mit dem nötigsten Sachen für die Nacht auf der Fähre.
Um 13:30 Uhr wird dann unser Zug abgeholt und wir fahren mit der Stadtfähre in die Stadt. Der Bahnhof von Swinemünde liegt auf dem Festland, die Stadt hingegen auf der Insel Usedom. Ist etwas speziell, denn auch die Grenze nach Deutschland ist nur zwei Kilometer entfernt. Unsere Gruppe verteilt sich in der Stadt. Wir entscheiden uns aufgrund des beginnenden Regens für eine Stadtrundfahrt. Mit dem kleinen Zügli erhalten wir so einen kleinen Einblick in die Stadt von Swinemünde. Zurück beim Ausgangspunkt gönnen wir uns einen Kaffee und entscheiden dann, noch an den Strand zu marschieren. Beim wunderschönen Sandstrand badete ich meine Füsse im Meer und wir genossen kurz die letzten Sonnenstrahlen.
Wieder zurück in der Stadt ging die Gruppe gemeinsam zum Abendessen. Das kleine Restaurant wurde von uns komplett besetzt. Danach fuhren wir mit der Stadtfähre zurück zum Bahnhof und von dort zu Fuss zur Fähre nach Ystad. Nach dem Check-In konnten wir zügig die Fähre besteigen und waren sehr erfreut über unsere Kabine. Schöne und angenehme Betten und ein WC mit Dusche. Ich genoss noch ein Bier und nach der Hafenausfahrt legte ich mich zu später Stunde ins Bett.
Laufend erhalten wir auch die neuesten Infos zum Krokodil. Die Lok wurde nach Seddin in ein spezielles Werk überführt, da dort eine Achsabsenkungsanlage vorhanden ist. Nun wird die Achse ausgebaut und der Schaden begutachtet. Reparaturmöglichkeiten sind ebenfalls schon in Abklärung. Wie es dann weiter geht, wissen wir noch nicht. Ideen und Vorstellungen gibt es viele. Übrigens, in den spezialisierten Bahnforen im Internet wird auch heftig diskutiert, die wissen immer schon alles viel früher und auch viel besser. Wir erhalten die Infos direkt aus erster Hand.