
Krokodilfahrt nach Schweden – Tag 7
Mit dem Krokodil von der Schweiz nach Schweden
7. Tag, 6. September 2015, von Ängelholm (Schweden) nach Herrljunga (Schweden)
Nach zwei Nächten in Ängelholm geht unsere Fahrt nun weiter. Wir werden von der Westküste Schwedens an die Ostküste des Landes fahren. Wir freuen uns auf die bevorstehende Fahrt mit der schönen Landschaft, den vielen Wäldern und Seen.
Planmässig starten wir um 07:35 Uhr in Ängelholm. Unser Zug ist länger geworden, es wurden neun schwedische Wagen angehängt bzw. vorangestellt. Der Extrazug umfasst jetzt 15 Wagen und wird abwechslungsweise von der Da 888 oder der D 109 gezogen. Zeitweise auch in Doppeltraktion. Bei den Schweden gibt es Vorgaben, wie weit eine Lok ohne Zugsicherung ETCS fahren darf. Deshalb werden die Loks ab und zu umgehängt.
Nach dem Frühstück nutzen wir die Chance und laufen einmal durch den ganzen Zug. Wir schauen uns die schönen schwedischen Wagen an. Vor allem der Speisewagen ist sehr hübsch gemacht und gemütlich, so dass wir dort etwas verweilen und einen Kaffee trinken.
Zur Mittagszeit sind wir in Varberg und bleiben dort zwei Stunden stehen. Wir stehen beim Mittagessen am Perron und die Leute schauen jeweils sehnsüchtig rein. Ob die wohl auch Hunger haben? Nach dem Essen geht unsere Reise weiter via Borås nach Herrljunga.
Hier erwartet uns wieder einmal eine Überraschung. Für die Ankunft des Krokodils haben die ortsansässigen Eisenbahnfreunde einen Extrazug mit einer Dampflok organisiert. Auch wenn das Krokodil nicht kommt, die Dampflok ist eingefeuert. Und da wir Wasser für den Restaurantwagen benötigen, wird mit der Dampflok rangiert.
Heidi und ich steigen aus, um die Rangierbewegungen beobachten zu können. Doch wie schon fast üblich, gibt es gewisse Herausforderungen. Da der Radius sehr eng ist, wird sehr langsam gefahren, damit die Puffer sich nicht überkreuzen. Und auch beim Wasser fassen gibt es Probleme mit den Anschlüssen.
Nach gut 1 ½ Stunden werden die Wagen wieder an den Zug angehängt, der unterdessen auf einem Nebengleis steht. Und wir warten auf dem Perron, in der Hoffnung, unser Zug kommt gleich. Nichts gewesen, beim Ankuppeln der elektrischen Loks gibt’s zwei Mal einen Kurzschluss. Der Güterwagen kommt an den Schluss des Zuges und dann klappt’s mit den Loks. So, jetzt endlich nach 3 ½ Stunden auf dem Perron bei leichtem Wind und frischen Temperaturen können wir wieder einsteigen. Kaum eingestiegen, gibt’s Nachtessen. Tut gut, wieder an der Wärme zu sein.
Wie geht’s weiter? Geplant ist, dass wir mitten in der Nacht von Herrljunga weiterfahren. Aber was ist schon ein Plan, wenn es Überschwemmungen gegeben hat und unsere geplante Route gesperrt ist. Unsere neue Route führt nun westlich des Vänernsees vorbei von Herrljunga via Vänersborg – Mellerud – Åmål – Kil und dann auf einer reinen Güterstrecke nach Ludvika – Borlänge – Falun und schliesslich an unser Ziel in Gävle. Wann wir ankommen werden, kann uns niemand sagen. Ist weiter auch nicht schlimm.
Bis 23:30 stehen wir in Herrljunga und dann geht’s weiter. Wir erleben die Abfahrt bereits liegend in unseren Betten.